In Deutschland werden mehr als 12 000 Menschen zu den sogenannten Reichsbürgern gerechnet. Für sie ist die Bundesrepublik kein souveränes Staatsgebilde, sondern bestehen die Deutschen Reiche aus der Zeit vor 1945 fort. Gegenwärtig würden fremde Mächte im Hintergrund die Fäden ziehen. Manche von ihnen gründen auch eigene Reiche, wie etwa Peter Fitzek, der «König von Deutschland» in Wittenberg, stellen eigene Pässe und Führerscheine aus. Viele erkennen die deutschen Behörden nicht an, verweigern Bußgeldzahlungen und Steuern.
Lange Zeit hielt der deutsche Staat die Angehörigen dieser Szene für Spinner und tat sie als ungefährlich ab – bis im Oktober 2016 ein Polizist in Franken von einem Reichsbürger erschossen wurde. Nicht alle Reichsbürger und Reichsbürgerinnen haben dabei ein geschlossenes extrem rechtes Weltbild, die Nähe zum Rechten Denken ist aber über die Reichsidee gegeben und häufig sind die Grenzen fließend.
Wir sprechen mit dem ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andreas Speit über das Phänomen der Reichsbürger und gehen dabei auf die unterschiedliche Akteure, Verbindungen zur rechten Ideologie, Militanz und Positionen ein. Zudem fragen wir, wie Reichsbürgern und Reichsbürgerinnen angemessen begegnet werden kann.
Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Zeit: 12. Februar 2018 um 18:00 - 21:00
Zur Veranstaltung bei der Akademie