Selten hat eine Kunst-Veranstaltung so viele unterschiedliche Haltungen und Perspektiven über die Welt zu Tage gebracht wie die Documenta fifteen in Kassel. Wer hätte gedacht, dass die Bildende Kunst und einzelne ihrer Werke uns so verstören können, so dass wochenlang erregte Debatten in der breiten Öffentlichkeit geführt werden? Von «Diese Kunst tötet» bis «Das übertraf alle unsere Erwartungen: die Präsentationen generös, zum Nachdenken anregend, lebendig und einladend» erstreckten sich die Reaktionen. Können wir daraus schließen, dass die Kunst (wieder) ein Beitrag zur Welterkenntnis ist? Oder sind es doch nur wenige Reiche, die sich berhaupt Kunst leisten können und deshalb auch festlegen, was als Kunst gehandelt wird? Müssen wir unterscheiden zwischen einer ausdifferenzierten Kunst des Westens und einer nach ganz anderen Regeln funktionierenden Kunst des globalen Südens? Wozu und wem dient Kunst heute? Und welche Haltung nimmt die Religion, nimmt das Christentum zur Kunst als Welterkenntnis ein?
Referent: Dr. phil. h. c. Andreas Mertin, Publizist, Ausstellungskurator und Medienpädagoge
Zeit: 17. November 2022 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Abt Jerusalem Braunschweig, 0531/120 54-0, sekretariat.thz@lk-bs.de
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