«Der Kalte Krieg schien der Vergangenheit anzugehören, auch wenn er uns damals richtig in den Knochen steckte. Mir fiel in der letzten großen Militärübung der NATO während des Kalten Krieges die Aufgabe zu, in der Rolle des deutschen Verteidigungsministers konventionell und nuklear Krieg zu führen. Selbst in der Übung waren die Konsequenzen so verheerend, dass der damalige Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl eine weitere Teilnahme Deutschlands an der Übung auf meine Bitte hin untersagte. Ist das für uns heute ohne Belang? Auch, dass wir uns im November 1990 in der Charta von Paris feierlich in die Hände versprochen haben, nur noch friedlich und in enger Zusammenarbeit unsere Beziehungen zu gestalten? Nach wenigen Jahren wurden mit dem Krieg gegen Jugoslawien die Charta der Vereinten Nationen ausgehebelt und die Konsequenzen aus zwei Weltkriegen missachtet. Der NATO-Aufmarsch gegen die Russische Föderation musste her und offensichtlich wurde eine Politik umgesetzt, die in Washington lange vor unserer Zeit für den euro-asiatischen Kontinent vorbestimmt worden ist», meint Willy Wimmer, Staatssekretär a. D. im Ministerium für Verteidigung von 1988-1992, mit dem wir in der neuen Reihe Friedenspolitik diskutieren.
Zeit: 24. Oktober 2018 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Abt Jerusalem Braunschweig, 0531/120 54-0, sekretariat.thz@lk-bs.de
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