Evangelische Akademien Deutschland
Modellprojekt

Landwandel

Bewegung und Begegnung in ländlichen Räumen

In vielen ländlichen Regionen fehlt es an Begegnungsorten und an Angeboten, die Zusammenhänge zwischen den „großen“ politischen Herausforderungen und regionalen/lokalen Problemstellungen herstellen. Hier setzt das Modellprojekt „Landwandel“ an, das Formate der politischen Erwachsenenbildung in unterschiedlichen ländlichen Räumen erprobt. Im Zentrum stehen dabei die Menschen vor Ort und ihre vielfältigen Verhältnisse und Perspektiven.

Projektprofil

Ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland lebt in ländlichen Räumen (je nach Klassifizierung bis zu 60 Prozent). Über ländliche Räume wird auch viel geschrieben und gesprochen – und zwar öfters im Zusammenhang mit Problemen: „Abgehängte“ Regionen, Abwanderung, Rechtsextremismus, um nur einige Stichwörter zu nennen. Es gibt aber auch die positiven Klischeebilder: Ländliches Leben als Sehnsucht gestresster Stadtbewohner*innen, Lebensqualität in Naturlandschaften, Freiräume für kreative Projekte etc.

Das Modellprojekt möchte solche Bilder kritisch überprüfen und stellt die Vielfalt ländlicher Räume und ihrer Akteur*innen in den Mittelpunkt. Ziel ist es, verschiedene ländliche Perspektiven auf gesamtgesellschaftliche Schlüsselthemen sichtbar zu machen und miteinander in Verbindung zu bringen. Akteur*innen vor Ort werden in die Konzeption von Bildungsangeboten und ihre weitere Ausgestaltung eingebunden. Erfolgsgeschichten und Zukunftsvorstellungen sollen erzählt, Probleme offen besprochen werden können. „Das Land“ verstehen wir in diesem Zusammenhang als konkreten, vielgestaltigen Erfahrungsraum, der wertvolle Perspektivwechsel und Ideen für den gesellschaftlichen Wandel ermöglicht.

Mehrere Evangelische Akademien erproben modellhafte Begegnungswerkstätten in unterschiedlichen ländlichen Räumen in Ost- und Westdeutschland. Unter einer Begegnungswerkstatt verstehen wir ein präsentisches Bildungsformat für Erwachsene, das an einem oder mehreren Orten in einer ländlichen Region umgesetzt wird. Die Orte sollen für die Region von Bedeutung sein, vielleicht sogar „eine Geschichte erzählen“. Sie ermöglichen zum einen ein ganzheitliches Erleben des Raums, der Dörfer und der Landschaft, zum anderen können dabei Gespräche auf andere Weise geführt werden als an den etablierten Bildungsorten. Die Inhalte der einzelnen Begegnungswerkstätten werden regionsspezifisch und an den Interessen und Bedarfen der Teilnehmenden orientiert ausgewählt.

Die Begegnungswerkstätten werden jeweils von einer Evangelischen Akademie oder in Verbünden mehrerer Evangelischer Akademien umgesetzt. Die projektbeteiligten Akademien arbeiten konzeptionell und bei der Bewerbung der Veranstaltungen zusammen. Das Vorhaben soll eine dauerhafte Beschäftigung mit der politischen Bildung in ländlichen Räumen innerhalb der EAD unterstützen und auch die Weiterentwicklung der Profession der politischen Bildung befördern. So legen wir ein Augenmerk auf den Transfer der Projektergebnisse in die einschlägige (Fach-)Öffentlichkeit. Dies soll auch dazu beitragen, Stimmen aus ländlichen Räumen mehr Gehör zu verschaffen.

Das Projekt wird von einer Steuerungsgruppe, bestehend aus Studienleitenden mehrerer Akademien, sowie der Geschäftsstelle der EAD begleitet. Projektträger ist der Dachverband Evangelische Akademien in Deutschland e. V. Eine Förderung bis Ende 2026 wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung in Aussicht gestellt.

Bild: Sabine Zubarik

Ansprechpartner*innen

Projektleitung und Projektassistenz in der Geschäftsstelle der EAD

  • Medebach, Mark

    Medebach, Mark

    Bereichsleiter politische Bildung und Öffentlichkeitsarbeit, Geschäftsstelle Evangelische Akademien in Deutschland e. V.

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  • Schidek, Christiane

    Schidek, Christiane

    Buchhaltung, Sachbearbeitung und Projektassistenz, Geschäftsstelle Evangelische Akademien in Deutschland e. V.

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Steuerungsgruppe